Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Bereits 1982 trat er in die Junge Union und im Jahr darauf in die CSU ein und engagierte sich weiter als Mitglied im Bezirksausschuss der Jungen Union Schwaben und später im Landesausschuss der Jungen Union Bayern.

Im Juni 1994 wurde Markus Ferber im Alter von erst 29 Jahren in das Europäische Parlament gewählt. Seitdem vertritt er den bayerischen Regierungsbezirk Schwaben sehr erfolgreich in Brüssel und Straßburg. Seit Beginn seiner Arbeit im Europäischen Parlament ist Ferber im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr aktiv (als stellv. Mitglied) und engagierte sich zunächst auch in den Ausschüssen für Forschung, Technologie und Energie, Haushalt sowie Haushaltskontrolle. Im Jahr 1999 wurde er zum Vorsitzenden der CSU-Europagruppe gewählt. Von 2004 bis 2005 war Ferber als Sprecher der EVP-Fraktion im Haushaltsausschuss an sehr wichtiger Stelle in Verantwortung. Dem bedeutenden Ausschuss für Wirtschaft und Währung gehört Markus Ferber seit 2009 an. Ebenso engagiert er sich in dem Sonderausschuss zur Finanz-, Wirtschafts-, und Sozialkrise (als stellv. Mitglied). Zudem ist Markus Ferber stellvertretender Vorsitzender der Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Mexiko und ist Mitglied der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung Europa-Latein-amerika. In der Delegation für die Beziehungen zu Israel ist er als stellvertretendes Mitglied aktiv.

2005 wurde Markus Ferber zum Bezirksvorsitzenden der CSU Schwaben gewählt. Damit steht er einem der größten Bezirksverbände der CSU vor. Ein besonderes Anliegen ist es ihm dabei, die unterschiedlichen Ebenen der politischen Arbeit zusammenzubringen. „Politik wird heute nicht mehr nur an einem Ort gemacht. Was in München, Berlin oder Brüssel entschieden wird, betrifft die Menschen in Augsburg, Kempten oder Memmingen ganz unmittelbar“. Wichtig ist für Ferber deshalb vor allem, den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren. Von 1990 bis 1999 engagierte er sich als Stadtrat in Bobingen. Seit 1996 ist er Kreisrat im Landkreis Augsburg.

Ein Europaabgeordneter ist viel unterwegs, nicht zuletzt, weil das Europäische Parlament sowohl in Brüssel, als auch in Straßburg tagt. Zeit für Romane findet der begeisterte Leser Ferber da höchstens auf Reisen, zwischen zwei Terminen. Am Wochenende versucht der verheiratete Vater eines Sohnes dagegen, so viel Zeit wie möglich mit der Familie in Bobingen zu verbringen. „Das ist echte Erholung – und das beste Mittel gegen den politischen Alltagsstress!“

Derzeit spricht jeder vom wirtschaftlichen Aufschwung und der Überwindung der Krise.

Glauben Sie, dass der Aufschwung schon bei allen angekommen ist?

 

Ferber: "Ich bin definitiv der Meinung, dass der Aufschwung auch in Zeiten der Krise bei den Bürgern Deutschlands und Europas ankommt. Die Zeichen für die Zukunft stehen bei uns im Moment gut: Auf dem Arbeitsmarkt haben wir es geschafft, die Arbeitslosigkeit abzubauen, befristete Arbeitsverträge werden immer häufiger in unbefristete umgewandelt und es sind quer durch alle Berufsschichten deutliche Lohnsteigerungen zu erwarten. Das wird auch von den Menschen wahrgenommen und wertgeschätzt."


Welche speziellen Akzente kann Europa für die deutsche Mittelstandspolitik setzen?

 

Die Anliegen der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa nehmen wir im Parlament sehr ernst und wir setzen uns auch aktiv für sie ein. Europa ist in mehreren Bereichen aktiv, um den kleinen und mittelständischen Unternehmen die Arbeit zu vereinfachen und um diese übersichtlicher zu machen. Wir kämpfen dabei vor allem für Maßnahmen der Entbürokratisierung, um den Mittelständlern und damit dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft weniger bürokratische Hürden in den Weg zu legen und ihnen so im täglichen Leben ganz konkret unter die Arme zu greifen. Zusätzlich haben wir eine Richtlinie auf den Weg gebracht, die den Zahlungsverkehr in Europa regelt und so sicherstellt, dass die Unternehmer in Zukunft weniger lang auf die Begleichung ihrer Rechnungen warten müssen und weniger von Zahlungsausfällen betroffen sind.

Daneben ergreifen wir gerade Maßnahmen für einen stabileren und zukunftssicheren Euro, um den Unternehmern auch in Zukunft eine sichere Währung für ganz Europa bieten zu können.

Im Großen und Ganzen sorgen wir in Europa also dafür, dass sich der Mittelstand möglichst optimal selbst finanzieren und unabhängig wirtschaften kann.

 

Das Thema lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Welche Konzepte haben Sie und Ihre Partei in diesem Punkt?

 

Die CSU tritt vor allem dafür ein, das duale System aus schulischer Bildung und leistungsfähiger beruflicher Ausbildung zu stärken. Daneben werden auch mehrere für die Weiterbildung attraktive Angebote gefördert. Diese sind notwendig, damit in der sich ständig verändernden Arbeitswelt immer noch optimale Beschäftigungschancen für die Menschen zugesichert werden können.

 

Bitte stellen Sie uns kurz die wesentlichen europäischen bildungspolitischen Eckpunkte dar.

 

Europa ist im Bereich der Bildungspolitik in mehreren Themenfeldern engagiert: Ein wesentlicher Bestandteil ist die Förderung des Sprachenerwerbs. Für die Zusammenarbeit in einem geeinten Europa ist es wichtig, dass die Bürger auch über die notwendigen Kompetenzen verfügen, um sich mit ihren Nachbarn verständigen zu können. In eine ähnliche Richtung gehen auch die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich der Erwachsenenbildung sowie die zusätzliche Qualifikation benachteiligter Gruppen. Auf diese Weise können auch diese gleichberechtigt und gewinnbringend in die Arbeitswelt mit einbezogen werden.

  

Welche besonderen Impulse gibt Ihre Partei im Hinblick auf die berufliche und betriebliche Weiterbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern in Unternehmen?

 

Auf europäischer Ebene gibt es im Bereich des lebenslangen Lernens ein umfangreiches Bildungsprogramm. Dieses leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich der beruflichen Qualifikation.

Die CSU hat dieses Bildungsprogramm auf europäischer Ebene intensiv begleitet und für seine Umsetzung gekämpft.

 

Wie motivieren Sie sich selbst bei Ihrer anspruchsvollen politischen Aufgabe?

 

Meine Aufgaben in der politischen Arbeit sind jeden Tag so spannend, abwechslungsreich und herausfordernd, dass ich immer wieder motiviert an die neuen Themen und Aufgabengebiete herangehen kann. Ich treffe in meiner Arbeit täglich auf neue Aufgaben, Themen und Menschen, so dass mir nie langweilig wird. Das motiviert ungemein. Es hilft natürlich, die täglichen Herausforderungen auch positiv anzunehmen und immer zu versuchen, das Beste aus den Gegebenheiten zu machen. Darüber hinaus lege ich großen Wert darauf, mich auch regelmäßig weiterzubilden, um fit zu bleiben und bei den aktuellen Themen in Europa stets fundiert mitreden zu können.