Marketing

Das kleine 1x1 strategisch angelegter Selbst-PR

 
 
 von Oliver Last BaTB

 

Ein alter Spruch in der Werbung heißt: "Wer nicht wirbt, stirbt!". Da ist viel wahres dran. Komisch nur, dass viele Manager und Führungskräfte bei Werbung oft nur an Produkt- oder Unternehmenswerbung denken und nicht an eine professionelle Vermarktung der eigenen Person.
Nicht erst seit gestern wird es immer wichtiger, sich als Marke zu begreifen, an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten und auf dem Markt der Eitelkeiten mitzumischen. Die auf allen Fernsehsendern zur Zeit allgegenwärtigen "Superstars" haben uns wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass nur durch Fach- und Expertenwissen noch niemand nach oben gekommen ist und auf der Gewinnerseite steht. Karriere und Erfolg ist mehr denn je immer auch das Ergebnis professioneller Eigen-PR und konsequenter Selbstvermarktung.

Wie sieht ein wirkungsvolles Selbstvermarktungskonzept aus? Hier können wir viel von den Werbeprofis lernen. Auch wenn es provokant klingt: In der Vorgehensweise macht es fast keinen Unterschied, ob Sie darüber nachdenken, einen Schokoriegel zu positionieren oder sich als Person als Marke aufzubauen. Gute Konzepte beruhen immer auf einer ausgefeilten strategischen Planung und sauber abgestimmten, bis ins letzte Detail geplante Maßnahmen. Nichts darf dem Zufall überlassen werden. Unüberlegte Hauruck-Handlungen bringen wenig. Brechen Sie nichts über's Knie, sondern überlegen Sie in Ruhe, wie Ihr persönliches Ego-Konzept aussehen soll.

Einfache Standardlösungen gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Jedes Vermarktungskonzept ist so individuell wie die Person, für die es gemacht ist.

Im folgenden finden Sie ein paar wichtige Leitfragen, auf die Sie im Rahmen konzeptionell angelegter Selbst-PR Antworten finden sollten.

1) Was bedeutet Erfolg für mich?
2) Wie ist meine konkrete berufliche Situation?
3) Wo stehe ich beruflich und privat heute, welche Ziele will ich in 5 Jahren erreicht haben?
4) Was ist mir in meinem Leben besonders wichtig? Welche Werte habe und welche Prioritäten setzte ich?
5) Was kann ich besonders gut, auf welchen Gebieten bin ich Experte?
6) Was macht mir an meiner Arbeit am meisten Spaß und Freude? Wobei empfinde ich Unlust?
7) Welche Trends sind auf dem Arbeitsmarkt zu beobachten?
8) Welche Qualifikationen und Kenntnisse werden in Zukunft gefragt sein?
9) Bin ich bereit dazu, persönlich, finanziell und zeitlich in meine Karriere zu investieren. Wie groß ist meine Opferbereitschaft?
10) Zeigen Sie Ihre Einzigartigkeit! Was unterscheidet Sie von anderen? Wodurch heben Sie sich von Kollegen, Mitbewerbern,
Bekannten etc. ab?

Erst wenn Sie diese allgemeinen Punkte – am besten schriftlich! – beantwortet haben, sollten Sie festlegen, welche konkreten Maßnahmen Sie zur Zielerreichung ergreifen wollen.

Erfolgreiches Selbst-Marketing ist immer langfristig angelegt und mit Arbeit verbunden. Aber es gibt auch einige Dinge, die nichts kosten, dafür aber viel bringen. So bringt es herzlich wenig, mit hängenden Schultern herumzulaufen und dabei noch ein Gesicht zu ziehen, das alles Leid dieser Welt widerspiegelt. Erfolg kommt von innen. Stimmung steuert Verhalten – ohne Ausnahme, immer und überall! Die innere Einstellung muss einfach stimmen: Zu mir selbst, zu meinem Beruf, zu meiner Firma. Wenn es mit der inneren Einstellung nicht stimmt, kann sich kein Erfolg einstellen. Werden Sie sich Ihrer persönlichen Stärken bewusst und denken Sie an Ihre Erfolge. Vor allen Dingen aber sollten Sie eines beherzigen: Eigenlob stinkt nicht. Wer an die Spitze will, muss sich auf dem Markt der Eitelkeiten positionieren.

Was kann ich tun, um auf mich aufmerksam zu machen? Auch hier gibt es kein Patentrezept. Presseartikel schreiben ist ein Weg, Netzwerkarbeit und Beziehungsmanagement ein anderer.

Eine Hand wäscht die andere. Exzellente Kontakte sind das A und O, um voranzukommen. Aber auch hier gilt, dass man nicht auf allen Hochzeiten tanzen kann. Zeit ist knapp und kostbar. Suchen und pflegen Sie daher konsequent Multiplikatoren, die Sie voranbringen können und – ganz wichtig! – in deren Gesellschaft Sie sich wirklich wohl fühlen.

Ein guter Ruf ist unbezahlbar, ein schlechter Ruf kann die Existenz kosten. Bauen Sie daher Ihr Image gezielt auf. Fragen Sie sich: Wie möchte ich wahrgenommen werden? Wofür stehe ich? Hier gibt es zunächst kein Gut und kein Schlecht. Was zählt ist Einmaligkeit und Individualität.

Dabei ist es zunächst einmal egal, ob Sie zum Beispiel als Macher, Denker, Problemlöser, Allrounder, Querdenker, Perfektionist, Reformer, Stratege oder Teamplayer wahrgenommen werden wollen. Wichtig ist einzig und allein, sein Anliegen kontinuierlich, konsequent, vor allen Dingen aber glaubwürdig zu kommunizieren.

Eine Frage wird immer wieder gestellt: Muss ich alles alleine machen? Um Gottes Willen: Nein! Sie sind Spezialist auf Ihrem Gebiet. Für Vermarktung und Persönlichkeitsentwicklung gibt es ebenso Spezialisten. Vertrauen Sie bei der Umsetzung Profis, die etwas von der Materie verstehen. Was spricht dageben, sich zu Farb-und Stilfragen der Kleidung und des Auftretens kompetent beraten zu lassen, bevor man ins Fettnäpfchen tritt. Erst kürzlich wurde in einer Umfrage wieder bestätigt, dass für Personalchefs das Aussehen von Bewerbern eine ganz entscheidende Rolle spielt. Warum nur, wissen viele nicht, welche vermeintliche Kraft einem Bewerbungsfoto für wenige Euro innewohnt?

Auch sollte es heute eigentlich kein Problem mehr sein, hinsichtlich Artikulation, Ausdrucksvermögen, Führungskompetenz und Präsentationsfähigkeit mit einem professionellen Coach zusammen zu arbeiten. Wenn doch, riskieren Sie, in Ihrem Bestreben Karriere zu machen, immer ein Stück hinter denjenigen hinterher zu hinken, die professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.

Wie schon gesagt, ein Patentrezept für Karriereglück und beruflichen Erfolg gibt es nicht. Trotzdem empfiehlt es sich, die folgenden sechs Punkte bei der Vermarktung der eigenen Person besonders zu beachten:

1) Sie müssen den Erfolg wirklich wollen.
2) Kontrollieren Sie Ihre Außenwirkung.
3) Verwenden Sie professionelles Handwerkszeug.
4) Gruppieren Sie Spezialisten um sich.
5) Bilden Sie Netzwerke.

Und vor allen Dingen: Lassen Sie sich nicht verbiegen. Bleiben Sie authentisch.

Erfolg setzt harte Arbeit voraus und die Fähigkeit, sich Tag für Tag neu zu motivieren.
Erfolg ist keine Einbahnstraße.
Nur wer Rückschläge und Niederlagen wegsteckt, aus Erfahrungen lernt, kommt voran.